Ich gehöre hierher

Foto von mentatdgt von Pexels

Joe sah ihn schon am Tresen sitzen. Eine Cola stand vor ihm. Der Hocker daneben war frei, er setzte sich hin und lockerte seine Krawatte. Der Barkeeper, sah zu ihm hoch.
„Das Übliche?“
Er nickte. Der Mann, der auf ihn gewartet hatte, verengte die Augen.
„Hallo Inazin! Was ist denn das übliche?“
Der Barkeeper stellte ihm ein Glas hin. „Macht drei Dollar, Joe.“
Er hatte das Geld, wie immer abgezählt bereit. 
„Danke Hank!“
Er wandte sich an den Sitzenden.
„Ich heiße Joseph. Joe für meine Freunde. Inazin gibt es nicht mehr. Und das übliche ist ein alkoholfreies Bier. Hast du weitere Fragen? Weil wenn das alles war, gehe ich wieder.“
Er griff nach seinem Glas und trank einen großen Schluck.
Der andere legte ihm die Hand auf den Arm. „Nein, das war es nicht. Sakima ist tot.“
Joe sah in sein Bier. Nach einer Weile hob er den Kopf. „Danke, dass du es mir persönlich gesagt hast, Ateed.“
Er nahm noch einen Schluck.
„Du weißt, was das bedeutet, Ina... Joe?“
„Ja das weiß ich, Ateed. Es bedeutet, dass mein leiblicher Vater tot ist. Der, der mich weggegeben hat, als meine Mutter gestorben ist, da war ich acht. Der, dem ich egal war, als ich ihn mit siebzehn besucht habe, weil er da gerade einen Rausch ausschlafen musste.“
Joe war lauter geworden, als er wollte. Er trank auch noch den letzten Schluck aus, dann stand er auf. Ateed ebenfalls.
„Hör zu Joe, du musst die Zeremonie leiten. Und du solltest zu uns zurückkehren, seinen Platz als Medizinmann einnehmen. Da gehörst du hin. Dein Vater...“
„Mein Vater ist der Mann, der den kleinen Jungen aus dem Reservat mitgenommen hat, als ihn dort keiner haben wollte. Der ihm zusammen mit seiner Frau ein Zuhause gegeben hat, obwohl der schicke Vorort von Albuquerque die Nase gerümpft hat, über den Indianer. Und der ihm ein Studium gezahlt hat. Da gehöre ich hin.“
Ateed lachte: „Ha und warum treffen wir uns hier im Rotlichtviertel von Albuquerque, wenn du ein so feiner studierter Pinkel geworden bist.“
„Hi Doc Joe!“
„Hi Naomi!“ Der große Mann nickte einer hochblonden Frau in Minirock und High Heels zu. Geht es dem Knie besser?“
„Fast wie neu, Doc. Ich komme nächste Woche noch mal vorbei.“
Er wandte sich wieder an Ateed.
„Weil hier meine Praxis ist.“
Ateed rümpfte die Nase. Aber das sind N...“
„Normale Menschen! Genau!“, fiel ihm Joe ins Wort.
 „Sie brauchen mich und vertrauen mir. Ich bin hier ihr Medizinmann.“